Faszination Filmfestspiele Cannes

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Die Straßen sind voller Menschen, der Verkehr stockt, Paparazzi, und TV-Teams suchen nach tollen Stories, Fans nach einer Gelegenheit einen der Stars mit ihrem Handy zu fotografieren - das ist Cannes in der Zeit der Filmfestspiele.
Auch wir waren dort und haben einen “etwas anderen Bericht”  mitgebracht.

Wenn in Cannes die Filmfestspiele laufen, gibt es kaum ein Durchkommen im Straßenverkehr. Es kann schon mal vorkommen, dass man über eine Stunde im Auto verbringt, nur um sich innerhalb der Stadt von A nach B zu bewegen.       
Parkhäuser quellen über. Menschenmassen bewegen sich entlang der Flaniermeile
“Boulevard de la Croisette” . Es herrscht Ausnahmezustand. Cannes selbst hat gerade einmal 70.000 Einwohner. Jetzt - mit den Besuchern fühlt es sich an wie eine
viertel Million.
Am dichtesten wird es  in der Nähe des Palais des Festivals. Dort wo die Stars über den roten Teppich flanieren.
Über 6000 Fotografen und TV-Teams aus aller Welt versuchen ihre persönliche Topstory zu ergattern. Journalistinnen haben ihren besten Zwirn angezogen und
genießen es vor der Fernsehkamera von Cannes zu berichten -  genießen auch die Blicke der Neugierigen, die sich um sie versammelt haben.
 
Lange Schlangen von begeisterten Fans warten  vor den Nobelhotels auf ihre Sternchen.  Vorfahrende dunkle Stretchlimousinen geben Hoffnung.
Der Strandbereich des Ortes ist zugebaut mit Zelten, Pagoden und Lounges für die Filmindustrie und die Macher der Festspiele. Streng bewacht von Securities.
Nur an wenigen freien Strandabschnitten kann sich Ottonormalverbraucher in die Sonne legen. Die Preise für Speisen und Getränke sind aber auch hier extrem hoch.
Mal einen Salat essen und was dazu trinken kann schnell mal 35,- Euro kosten.
Ähnlich ist es beim SHOPPEN. Auf der “Croisette” findet man nur die Edelläden wie
 z.B. Gucci, Versage und Dior. Zwei Parallelstraßen weiter vom Strand weg findet Frau aber auch ein paar Modegeschäfte im Preisniveau einer Deutschen Kleinstadt.

Wir befragen ein paar Fans, was die Faszination Festspiele Cannes ausmacht.

“Endlich mal hautnah seinen Kinostar zu sehen und abzulichten” heißt es hier.
“Weil die soooo toll sind” verrät uns dort eine erschöpfte Frau, die extra aus Leipzig angereist ist um vielleicht Robert de Nero einmal live zu sehen.

Warum ist man eigentlich Fan und nimmt soviel Stress auf sich -  fragen wir uns.
Dazu später mehr.

Wir schauen uns noch ein paar der neuen nominierten Filme an, die in den Hotels laufen  und verlassen dann Cannes.

Entspannt genießen wir Sant Tropez, das ganz in der Nähe liegt. Richtig erholsam ist es hier zu dieser Zeit - dann wenn in Cannes die Festspiele sind oder in Monaco das Formel 1 Rennen. Auch die Parfümstadt Grasse und das idyllische Örtchen Mougins mit seiner Village sind einen Besuch wert  wenn man schon mal an der Cote d`azur ist.

von William Balser

 

Nachtrag über Warum Menschen Fan werden
von www.planet-wissen.de

Man kommt nicht als Fan auf die Welt. Diese vermeintlich banale Aussage  ist jedoch sehr wichtig, denn viele Leidenschaften entwickeln sich erst  im Jugendalter. Und das hat einen Grund: Als junger Mensch hat man eine  sogenannte Entwicklungsaufgabe. Soziologen bezeichnen diese Phase als  die Zeit, in der ein Jugendlicher sich zu einer vollständigen  Persönlichkeit entwickelt, sich sozial integrieren muss, aber auch seine Individualität festlegt. Dabei gibt es für die Teenager viele  Anforderungen. Gleichzeitig haben sie aber auch mehr Freiheiten; sie  dürfen zum Beispiel länger ausgehen oder verdienen das erste eigene  Geld. In dieser Phase sortieren sie ihre Welt   – weg von der Familie,  hin zu den Freunden. Während bisher meist die Eltern als Bezugsperson  galten, suchen sich junge Menschen nun neue Vorbilder und finden sie  immer häufiger in Stars, wie Sportlern oder Musikern, die dann zu ihren  Fanobjekten werden.