Society-Magazin trifft Dschungelkind

Was uns unvorstellbar erscheint - hat Sabine Kuegler erlebt. Mit ihrer Familie - den Eltern, ein Sprachforscher- und Missionarsehepaar und den beiden Geschwistern Judith und Christian brach sie - als 8Jährige -  1980 ins Innere der indonesischen Insel West-Papua auf.

Dort wuchs sie unter einfachsten Bedingungen im Dschungel auf. Mitten im Urwald lebt die Familie mit dem Fayu-Stamm, der für unvorstellbare Brutalität steht. Doch man lernte voneinander: Von ihnen erfuhr sie unter anderem, wie man mit Pfeil und Bogen umgeht, giftige von genießbaren Pflanzen unterscheidet oder sich bei einem Wildschweinangriff verhält. So entwickelte sie allmählich all die Fähigkeiten, die man braucht, um im Dschungel zu überleben. Aber auch die Fayu lernten: Zu lieben statt zu hassen, zu vergeben statt zu töten. Für die heranwachsende Sabine wird der Stamm zum Teil ihrer selbst. Sie ist keine Deutsche mehr, keine "Weiße", sie wird eine Eingeborene, die schwimmt und jagt, fühlt und handelt wie eine Fayu. Doch je älter sie wird, um so öfter stellt sie sich die Frage "Wer bin ich eigentlich"? Sabine Kuegler - die mit 17 Jahren aus dem Urwald zurückkehrte um in einem Schweizer Internat den Schulabschluß zu machen, hat ihre Erfahrungen in einem autobiographischen Roman mit dem Titel "Dschungelkind" nieder geschrieben, der zum Bestseller wurde. Mitllerweile ist dieser auch - mit Nadja Uhl und Thomas Kretschmann in den Hauptrollen - verfilmt und läuft in den Kinos.  Aber auch ein TV-Zweiteiler ist geplant, wie mir Sabine Kuegler erzählte. Ich wünsche Ihnen so oder so spannende Unterhaltung mit dem Leben einer außergewöhnlichen Frau.

sb
 

Liane Wirzberger traf das "echte" Dschungelkind und Bestsellerautorin Sabine Kuegler im Aschaffenburger Kinopolis, als diese sich den Fragen der Besucher stellte.
 
Foto: yellowstar.de