Wenn Euer Mann euch zu dick findet, schmeißt den Kerl einfach raus! „Ich gebe Frauen ihren Stolz zurück!“ „Steht zu Euren Kurven, denn die sind sexy!“ „Im nächsten Sommer werde ich „Ja“ sagen!“

Jede Frau ist eine Prinzessin – und so sollte sie sich auch fühlen! Das ist das Motto, dass sich Star-Designer Harald Glööckler (48, „Pompöös“) seit seinem 6. Lebensjahr zum Ziel gesetzt hat. Dabei spielt es für ihn überhaupt keine Rolle, ob eine Frau jung ist oder alt, ob sie schlank ist, oder üppig. Gerade kurvige Frauen will der erfolgreiche Designer richtig schön in Szene setzen und ihnen zu neuem Selbstbewusstsein verhelfen. Im Sommer landete er bereits mit der ersten Kollektion, die er für Ulla Popken entworfen hat, einen riesigen Erfolg. Jetzt ist seine Winter-Kollektion „Glööckler by Ulla Popken“ auf dem Markt. Bei der glamourösen Präsentation in Hamburg sprach der beliebte Designer über Figurprobleme, wie pompööse Frauen ihr Selbstbewusstsein stärken können und warum er seine Hochzeit mit Lebensgefährte Dieter Schroth verschieben musste...
Herr Glööckler, viele Frauen, die ein paar Pfunde zuviel haben, verdecken sie lieber unter weiten, unförmigen Kleidern, weil das Selbstbewusstsein schrumpft... Ja, aber die Zeit der Zelte ist vorbei, seit es meine Mode gibt (lacht). Eine Frau mit Kurven und Formen braucht einen anderen Schnitt, als eine Frau, die Größe 36 trägt. Aber mir persönlich ist es egal, welche Größe eine Frau trägt. Ich finde jede Frau schön. Ich war sechs Jahre alt, als ich das erste Kleid für meine Tante entworfen habe. Sie war auch eine kräftige Frau. Ich habe für sie ein Kleid aus schwarzer Spitze gemacht und sie sah darin umwerfend weiblich und super sexy aus. In meinen Kleidern kommen die Kurven richtig zur Geltung und jede Frau sieht darin aus wie eine Göttin.
Sie haben als Kind schon Kleider entworfen? Das klingt ungewöhnlich, aber es ist tatsächlich so. Ich wollte damals schon Frauen zu Prinzessinnen machen. Meine Mutter hatte kein einfaches Leben, aber sie hat immer tolle Kleider getragen. Auch meine Großmutter lief mit 80 Jahren noch in einem eleganten weißen Kleid und Stöckelschuhen herum. Alle Frauen in meiner Familie haben mich inspiriert.
Eine Frau, die heute Größe 42 und mehr trägt, ist für die Mode-Industrie ja quasi gar nicht mehr existent. Zumindest bekommt man ab einer gewissen tatsächlich nur noch Zelte...Was sagen Sie dazu? Ich finde das traurig. Und ich verstehe auch, dass man dann deprimiert ist, wenn man nicht in die schönen Sachen passt, die es nur bis zu einer gewissen Größe gibt. Ich freue mich immer, wenn meine Kundinnen mir sagen, dass sie froh sind, dass es meine Mode gibt. Manche erzählen mir, dass ich ihnen ihren Stolz und ihr Selbstwertgefühl zurückgegeben habe, weil sie in meinen Sachen bewundert werden. Diese Frauen haben neuen Mut gefasst und haben wieder den Schwung, der ihnen gefehlt hat. Gerade von älteren Kundinnen höre ich oft solche Geschichten. Die haben ihr Leben lang gearbeitet, die Kinder großgezogen und dann werden sie von ihren Männern betrogen, weil sie aus der Form geraten sind und nicht mehr so aussehen wie früher.
Was raten Sie Frauen, die unglücklich sind wegen ihrer Figur oder von ihrem Partner ständig ihr Aussehen vorgehalten bekommen? Werft als erstes den Mann raus, der Euch nicht gut tut! Und dann entfernt alles weitere aus Eurem Leben, das schlecht für Euch ist. Das ist schon einmal ein Anfang. Und steht um Himmels Willen bitte zu Euren Kurven, denn die sind sexy! Man muss sich zuerst selbst lieben und akzeptieren, und zwar so, wie man ist. Dann wird man auch von anderen geliebt.
Sie haben an Ihrem Äußeren auch sehr viel verändert. Lieben Sie sich jetzt, so wie Sie sind? Ich habe viel machen lassen, das stimmt. Auch ich habe mich zu dick gefühlt, habe mir Fett absaugen lassen und 10 Kilo abgenommen. Aber natürlich darf man nicht vergessen, dass wir alle älter werden, der Stoffwechsel sich verlangsamt – und dass man ab einem gewissen Alter eben nicht mehr die Figur haben kann, wie mit 20. Das ist vorbei. Auch wenn das ein Prozess ist, der nicht einfach ist. Aber ich habe gelernt, das zu akzeptieren, und mich so zu lieben, wie ich bin.
Kleine Tricks sind ja ohnehin erlaubt... Na klar, auch ich habe schon mit figurformender Wäsche geschummelt. Einmal habe ich mich für eine Party so fest eingeschnürt, dass ich zwar eine super schlanke Taille hatte, aber kaum mehr Luft bekam. Ich habe dann gewartet, bis alle so viel Champagner getrunken hatten, dass es keiner mehr bemerkt hat, als ich mich von dem Teil befreite.
Sie sind sehr ehrgeizig und fleißig, arbeiten unentwegt. Wie schafft man es, dieses Tempo durchzuhalten. Es ist wirklich so, dass man dieses Pensum nur mit ausgesprochener Disziplin bewältigen kann. Wenn ich geschäftlich unterwegs bin, gibt es keinen Alkohol, ich esse auch sehr gesund und ausgewogen – und mache so oft es geht Sport. Auch nach anstrengenden Arbeitstagen, oder wenn ich spät nach Hause komme. Ich trainiere mit einem Personal-Trainer, der die Übungen auf mich abgestimmt hat und kontrolliert, ob ich das auch richtig mache. Ich meide auch Parties und Rote Teppiche. Das einzige, was ich jetzt zugesagt habe, ist die Aids-Gala in Berlin. Ansonsten bleibe ich zuhause. Aber auch da liege ich nicht den ganzen Tag auf dem Sofa, sondern gehe mindestens vier Mal täglich mit dem Hund raus – bei Wind und Wetter!
Ohne diese Disziplin wären Sie heute sicher nicht da, wo sie jetzt sind... Richtig. Das ist eine Grundeinstellungssache. Man darf das nicht als Strafe betrachten. Und natürlich gönne ich mir dann ab und zu auch etwas, ein leckeres Essen, das auch mal gehaltvoller sein darf. Dazu einen schönen Wein. Sonst macht das Leben ja keinen Spaß.
Wie lange brauchen Sie eigentlich morgens, bis Sie aus dem Haus gehen? Das ist ganz unterschiedlich. Es kann zwischen einer halben und sechs Stunden dauern, zum Beispiel wenn für einen Auftritt zum Beispiel Strass-Steinchen ins Gesicht geklebt werden. Das ist richtig aufwendig. Aber ungestylt gehe ich grundsätzlich nie aus dem Haus.
Wie wichtig ist Ihnen Geld? Zu Beginn meiner Karriere musste ich sehen, wie ich über die Runden komme. Geld ist schon nicht unbedeutend. Es bedeutet Energie, und Energie ist wichtig. Aber ich renne Geld nicht hinterher, sonst rennt es einem weg. Nur des Geldes wegen mache ich nichts, sondern ich mache Dinge aus Begeisterung. Dann kommt das Geld von ganz alleine.
Sie sind jetzt seit 26 Jahren mit Ihrem Lebensgefährten Dieter Schroth zusammen. In diesem Jahr sollte Hochzeit sein – warum haben Sie sie verschoben? Wir wollten im Sommer heiraten, doch dann kam ja diese unfassbare Geschichte dazwischen, dass mir ein Kokain-Skandal angehängt werden sollte. Das war absoluter Rufmord! Obwohl sich alle Vorwürfe als haltlos herausstellten, war ich total schockiert darüber, dass so etwas in einem Rechtsstaat möglich ist. Ich habe also ein Buch geschrieben, das hat mir sehr geholfen, das alles zu verarbeiten. Ich habe es angefangen als eine Art Tagebuch zu schreiben, als die ersten Schlagzeilen erschienen. Es ist unfassbar, wie schnell man in solch eine Geschichte schlittern kann. In 6 Wochen war das Buch „Der Medien-Skandal“ fertig. Ich habe es noch geschafft, es zur Buchmesse herauszubringen. Aber für die Hochzeitsplanungen war es dann zu spät. Wir wollen schließlich bei schönem Wetter heiraten und nicht wenn es grau in grau ist. Auf jeden Fall findet die Hochzeit dann 2014 statt. Soviel ist sicher!
Worüber dürfen sich Ihre Fans als nächstes freuen? Ich bringe nächste Woche meine eigene Harley Davidson-Motorräder heraus. Diese Motorräder haben mich schon immer fasziniert. Ich habe zwei Modelle neu designt. Diese werden goldene Nähte haben, Sitze aus Nubukleder, in die Blumenmuster gestickt sind. Und natürlich wird auch mein Glööckler-Krönchen nicht fehlen!
Martina Mack
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