Fast 10 Jahre wilde Ehe mit Helmut Zierl sind ihr genug, jetzt hat sie den Spieß umgedreht...   

Saskia Valencia  (46)

Wenn Helmut mich austauscht, ist er selbst schuld“

Die Geschichten um Liebe, Leidenschaft und schicksalhafte Verstrickungen faszinierten Saskia Valencia (46) schon immer. Nach fünf dunkelhaarigen Hauptdarstellerinnen der ersten Staffeln ist die Schauspielerin die erste Blondine, die bei „Rote Rosen“ mitspielt.  Seit dem 28. März ist sie von montags bis freitags um 14.10 Uhr in der ARD zu sehen.  Sie spielt die Galeristin Katja Meissner, die ihren Optimismus auch nach dem frühen Tod ihres Mannes nicht verloren hat, deren Leben dann aber völlig aus den Fugen gerät. Im Interview spricht sie über ihr neues Leben in Lüneburg, über Liebe, Eifersucht und eine sehr emanzipierte Aktion...

Eigentlich wollten Sie doch keine Serienrolle mehr spielen?

Das ist richtig. Ich habe von 1993 bis 1996 bei GZSZ gespielt und war damals sicher, dass es die letzte Serienrolle sein würde. Aber ich habe mir gesagt, wenn ich noch einmal für eine Telenovela drehe, dann will ich bei „Rote Rosen“ mitspielen. Das hat mir schon immer gefallen, und jetzt die Hauptrolle  spielen zu dürfen, ist natürlich super. Ich freue mich, fast ein Jahr in der Nähe meines Zuhauses Lütjensee drehen zu können. Und es ist natürlich auch gut zu wissen, woher das Geld kommt. Ein Jahr ein gesichertes Einkommen zu haben, ist in der heutigen Zeit sehr entspannend.

Die Serie wird in Lüneburg gedreht. Wohnen Sie schon dort?

Ja, ich wohne mittendrin und das liebe ich. Ich habe eine wunderschöne Wohnung bekommen. Es gibt tolle Restaurants und viele schöne kleine Geschäfte in der Umgebung. Obwohl ich gerne koche, genieße ich es sehr, hier auch mal essen zu gehen. Wir drehen von morgens bis abends. Danach habe ich keine Lust mehr groß zu kochen. Am Wochenende kommt dann mein Lebensgefährte Helmut Zierl oder ich fahre zu ihm. Wenn Helmut Zeit hat, kommt er auch mal unter der Woche vorbei und schaut, was ich so mache. In der Regel muss ich meinen Text für den nächsten Tag lernen und das ist nicht wenig (lacht).

Ist er immer noch so eifersüchtig?

Ja, das ist er schon irgendwie obwohl wir jetzt schon seit neun Jahren zusammen sind. Aber es ist alles im grünen Bereich. Ich denke, ein bisschen Eifersucht gehört in einer Partnerschaft auch dazu. Ich bin nicht so eifersüchtig, aber schon auch ein bisschen, wenn ich weiß, dass er mit attraktiven Kolleginnen dreht. Aber ich glaube nicht, dass er mich austauscht. Und wenn, dann ist er selbst schuld (lacht).

Haben Sie Ihre Wohnung in Berlin jetzt aufgegeben?

Ich habe sie vermietet, aber ich möchte sie gerne für meinen Sohn behalten. Er macht gerade Abitur. Wenn er dann in Berlin studieren möchte, kann er die Wohnung nutzen.

Ganz stressfrei ist Ihre Beziehung nie gewesen. Ihre Kinder lebten zunächst beim Vater in Berlin, Helmut Zierls Kinder in Lütjensee. Dazu die Reisen zu den jeweiligen Drehorten....

Ja, manchmal sehnt man sich schon nach einer gewissen Beständigkeit. Die haben wir nicht. Andererseits hält uns das natürlich auch irgendwo jung. Vielleicht schaffen wir ja in Zukunft ein wenig mehr Ruhe in unser Leben zu bringen. Zumindest für ein Jahr habe ich jetzt eine gewisse Beständigkeit.

Wie schaffen Sie es, bei diesem anstrengenden Leben, Ihre Beziehung spannend zu halten...

Wir suchen uns schon unsere Highlights. Im letzten Jahr ging das nicht so gut, weil wir ständig woanders gedreht haben. Auch in diesem Jahr wird es durch den „Rote Rosen“ Dreh schwierig. Aber zumindest an den Wochenenden versuchen wir, gemeinsam etwas zu unternehmen. Wir wollen jetzt zusammen nach Wien zum Filmball fliegen. Oder wir machen uns ein schönes Wochenende an der Ostsee oder auf Sylt. Einfach am Strand spazieren gehen, die Seele baumeln lassen und Zeit füreinander haben, das ist schön.

Gibt es immer noch Streit um die häusliche Ordnung?

Ich bin mittlerweile gelassener geworden, rege mich nicht mehr so schnell auf. Aber manche Dinge sind mir nach wie vor sehr wichtig und da rücke ich auch nicht von meinem Standpunkt ab. Zum Beispiel, wenn ich koche, dann möchte ich mit allen zusammen an einem schön gedeckten Tisch sitzen und dieses Essen genießen. Ich finde es unmöglich, wenn dann einer davonrennt, obwohl man vorher stundenlang in der Küche gestanden hat, um ein tolles Essen zu zaubern.

Inwieweit müssen Sie sich noch um Ihre Kinder kümmern?

Meine Tochter Alexandra ist jetzt 24 Jahre alt. Sie hat Kommunikationswissenschaften studiert und lebt in Düsseldorf. Sie hat einen Job in einem großen Modeunternehmen und sie hat auch einen Freund. Wer weiß, vielleicht macht sie mich ja bald zur Oma. Das könnte durchaus passieren (lacht). Aber sie hat es zumindest noch nicht vor. Sie möchte erst noch Karriere machen. Mein Sohn Leonard wohnt in Hamburg. Er ist 19, hat jetzt eine eigene Wohnung und bereitet sich dort auf sein Abitur vor. Danach möchte er gerne Wirtschaft oder Politologie studieren. Wir haben eine sehr enge, liebevolle Beziehung und fahren auch mal gemeinsam in den Urlaub.

Möchten Sie mit Ihrem Lebensgefährten auch in Zukunft in Lütjensee leben?

Lütjensee ist schön, aber wir sind nur noch zu zweit und das Haus ist auf Dauer zu groß. Ich neige dazu, mich zu verkleinern und Ballast abzuwerfen. Ich könnte mir vorstellen, mit Helmut nach Hamburg zu ziehen in ein kleines Haus oder eine schöne Wohnung. Ich liebe es mittendrin zu sein, morgens runter zu gehen in ein Café. Mit meinem Dreh in Lüneburg ist dieser Traum für mich jetzt ein bisschen in Erfüllung gegangen – das war irgendwo eine Fügung. Es gefällt mir jetzt schon sehr gut. Ich liebe diese schönen kleinen Restaurants und Geschäfte. Ich kann alles zu Fuß erledigen, muss mir nicht mühsam erst einen Parkplatz erkämpfen.

Was ist mit Ihrem Haus in Südfrankreich. Sollte das nicht der Altersruhesitz werden?

Wer redet hier vom Alter?!! Es ist im Moment eine Ruheoase für uns, optimal wären auch später diese zwei Wohnsitze.

Ist das Thema Hochzeit mittlerweile ganz vom Tisch bei Ihnen?

Es ist einerseits für mich nicht zwingend notwendig, wir leben auch so gut zusammen – aber andererseits spricht auch nichts dagegen. Man kann, wie ich finde, eine Beziehung nach fast zehn Jahren durchaus manifestieren. Ich habe Helmut am vergangenen Wochenende sogar ganz konkret gefragt: Willst du mich heiraten? Warum soll man als Frau heutzutage denn immer noch auf diesen Antrag warten.

Sie haben ihm tatsächlich einen Heiratsantrag gemacht? Wie hat er reagiert?

Also damit hatte er natürlich nicht gerechnet. Er reagierte zunächst etwas irritiert, aber dann war er total süß und grinste.  Aber es war ja erstmal nur im Spaß gefragt!!!

Sie feiern im nächsten Jahr ihren 10. Jahrestag. Das wäre doch ein passender Anlass zu heiraten...

Mal sehen, wenn wir jemals heiraten, dann erfahren Sie es...  (lacht)

von Martina Mack

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Saskia Valencia
Bild: ARD/Thorsten Jander