"Jeanny - Das fünfte Mädchen" heißt es am 9 . Februar im FilmMittwoch im Ersten- ARD. Falcos 80er-Skandalhit ist die Inspiration für diesen turbulenten Thriller mit Schockmomenten.
Inhalt: In einer beschaulichen Kleinstadt in der Nähe von Wien verschwinden seit Jahren in immer kürzer werdenden Abständen Mädchen zwischen 18 und 20 Jahren spurlos. Die Bevölkerung ist beunruhigt, wirft der Polizei Inkompetenz vor. Weil Kommissar Degener nicht weiter kommt, formiert sich eine Bürgerinitiative zum Schutz der Jugendlichen.
Als die 19-jährige Schülerin Jeanny, die noch auf der Suche nach ihrem Platz in ihrer Familie und der Gesellschaft ist, auf den geheimnisvollen, aber charmanten Steuerberater Johannes trifft, hat diese Begegnung zunächst etwas Bedrohliches. Aber Johannes sieht so viel mehr in Jeanny als nur ein unschuldiges Mädchen. Und er gibt Jeanny, die in jungen Jahren schon ihren Vater verloren hat, Halt und Anerkennung. Er hilft ihr, die Matura zu bestehen, er weckt ihr Selbstbewusstsein und gibt ihr die Wertschätzung, die sie vermisst. Zwischen den beiden wächst eine ungewöhnliche Liebe, die zunächst vor allen geheimgehalten wird.
Doch als Jeanny entdeckt, dass Johannes sie ausspioniert hat, dass er sie heimlich fotografiert hat und dass er nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat, wächst das Misstrauen in ihr. Sie findet heraus, dass es ein dunkles Geheimnis in Johannes‘ Vergangenheit gibt und verstrickt sich in einem Konflikt zwischen Mitleid, Liebe und Misstrauen. Als Jeannys beste Freundin Luzia verschwindet, fällt der Verdacht auf Johannes. Das Klima des Misstrauens und der Angst spitzt sich zu, die aufgebrachten und verängstigten Bürgerinnen und Bürger wollen einen Schuldigen und alles spricht gegen Johannes. Jeanny ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Angst um ihre beste Freundin und ihrer Sorge, dass ein Unschuldiger, ihre große Liebe, zum Sündenbock gemacht wird. Ihr Wunsch das Richtige zu tun, bringt sie dabei selbst in größte Gefahr.
Wir sprechen mkit der Hauptdarstellerin Theresa Riess:
1. Wann war Ihnen klar, dass Sie Schauspielerin werden wollen? Was wäre die Alternative gewesen?
Mit 17 Jahren. Der Wunsch schlummerte lange unbewusst in meinen Gedanken und irgendwann fasste ich den Mut, ihn auch auszusprechen und meinem Traum, Schauspielerin zu werden, nachzugehen. Als es mir klar war, gab es keine Alternative für mich...zum großen Ärgernis meiner Eltern. Ich war stur und kompromisslos (lacht). Nichts hätte mich damals stoppen können. Erst später nach der Schauspielschule liebäugelte ich damit, nochmal was zu studieren.
2. Gleich zu Beginn kommt diese große Hauptrolle ins Haus. Was hat Sie an der Rolle besonders gereizt und wie haben Sie sich vorbereitet?
Die Rolle der Jeanny war ein Geschenk für mich. An der Rolle hat mich gereizt, dass sie so eine interessante und vielschichtige Figur ist. Sie war nicht eindeutig beim Lesen des Drehbuchs, sondern hat viele Fragen aufgeworfen. Das fand ich spannend! Vorbereitet habe ich mich also durch genaues Studieren des Drehbuchs und der Art und Weise, wie sie ihre Gedanken und Gefühle formuliert. Außerdem habe ich einen Tag bei einem Frisör gelernt, wie man die Schere hält und Haare schneidet.
3. Jeanny ist eine ganz besondere junge Frau, hin- und hergerissen zwischen Liebe und Misstrauen, erlebt die Zuneigung zu einem älteren Mann, übernimmt oft die Mutterrolle der eigenen Mutter gegenüber, dann aber auch wieder kindlich und naiv. Beschreiben Sie Jeanny!
Ja, sie ist eine interessante junge Frau, die offen ist für die Liebe und hungrig auf das Leben. Sie vereint viele Dinge, die für uns scheinbar widersprüchlich sind. Sie ist ein Mädchen, aber gleichzeitig schon eine Frau. Sie ist naiv, aber doch auch intelligent. Sie ist pubertär, aber auch verantwortungsvoll. Sie kann emotional impulsiv sein, dann wieder total reflektiert wirken. Diese Frau ist alles!
4. Wie viel von Ihnen steckt in Jeanny?
Was wir eindeutig teilen, Jeanny und ich, ist die Freude und Neugierde am Leben selbst und eine gewisse Sturheit (lacht). Aber ansonsten steckt nicht viel von mir in der Figur. Das liegt wohl auch daran, dass ich 27 Jahre alt bin und Jeanny erst 19.
5. Wie war der Dreh? Was waren die größten Herausforderungen?
Der Dreh war schön, intensiv und eine große Herausforderung. Ich habe die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen und dem Team sehr geschätzt. Am schwierigsten waren für mich die hochemotionalen Szenen, die auch physisch anstrengend waren, wie etwa das panische Weglaufen im Wald bei extrem niedrigen Temperaturen. Ich habe vor „Jeanny“ auch noch nie Sexszenen gedreht. Das bedeutete am Anfang natürlich auch eine gewisse Überwindung.
6. Wie war der Dreh mit Manuel Rubey? Kannten Sie sich vorher?
Es war eine wertvolle Erfahrung. Ich kannte ihn vorher nicht, aber wir haben uns sehr gut verstanden. Ich konnte viel von ihm als Schauspieler lernen. Er hat eine angenehme Gelassenheit und Ruhe am Set, und was mir sehr geholfen hat: Humor.
7. Sie haben neben der Schauspielerin auch Philosophie studiert. Doch ein Plan B?
Nein, das war kein Plan B. Ich hatte nach der intensiven Theaterzeit in Berlin das Verlangen, kopflastige Dinge zu machen, meinen Verstand zu schärfen, Neues zu lernen und mit anderen aus meinem Alter über interessante Themen zu diskutieren. Es war auch die Entscheidung, mich und meine eigenen Gedanken besser kennenzulernen und als Mensch zu reifen.
8. Wie geht es nach diesem Film weiter?
Ich habe dieses Jahr noch einen Dreh vor mir. Mehr darf ich leider noch nicht verraten. Fest steht, ich bin sehr dankbar und freue mich auf alles, was da noch kommt.
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